Konflikte werden beim Bau von neuen Stromtrassen in Deutschland nicht ausbleiben

Um die Energiewende voranzubringen, sollen vier große Stromtrassen quer durch Deutschland führen. Doch viele Bürger begehren auf. In Thüringen beispielsweise ist die Thüringer Stromleitung mit Konfliktpotential behaftet, denn die Thüringer fürchten um ihren geliebten Wald. In anderen Regionen haben die Menschen ähnliche Sorgen um ihre Gesundheit.

Leitungen bauen für den Atomausstieg

Bisher liegen nur Pläne auf dem Tisch, doch irgendwann wird der Bau beginnen. Zumindest dann, wenn der Atomausstieg bis 2022 geschafft werden soll. Derzeit ist die Rede von Stromautobahnen von insgesamt rund 4.000 Kilometer, so zumindest der Netzentwicklungsplan, der von den vier Netzbetreibern vorgestellt wurde. Das riesige Projekt beläuft sich auf Kosten von rund 20 Milliarden Euro. Betroffen sind sowohl kürzere Abschnitte auch recht lange, die quer durch Deutschland führen sollen. Für die Bürger wird das wohl heißen: Netzentgelte und Strompreise steigen.

Entscheidung gegen Atomkraft

Nach der Katastrophe von Fukushima wurde das Thema Atomausstieg auch in Deutschland wieder aufgenommen. Einen vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie kann bisher nur Italien verzeichnen, Deutschland, die Schweiz, aber auch Belgien haben zwar den Atomausstieg verkündet, allerdings noch nicht in allen Teilen umgesetzt. In Deutschland hat die Bundesregierung im März 2011 nach der japanischen Nuklearkatastrophe einen Wechsel der Atompolitik beschlossen. Begonnen wurde dies mit dem dreimonatigen Atom-Moratorium, das für die sieben ältesten Atomkraftwerke in Deutschland und für das Kernkraftwerk Krümmel galt. Im Juni 2011 wurde schließlich das Aus für acht deutsche Kernkraftwerke und den Atomausstieg bis 2022 beschlossen. Zum 6. August 2011 wurden bereits acht deutsche Kernreaktoren mit dem Kernkraftwerk Biblis, Blöcke A und B, Kernkraftwerk Brunsbüttel, Kernkraftwerk Isar, Block I, Kernkraftwerk Krümmel, Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block I und dem Kernkraftwerk Philippsburg, Block I stillgelegt. Nun ist die Diskussion um die neuen Stromtrassen in Deutschland in vollem Gange. Bis zum 10. Juli 2012 hatten die Bürger Gelegenheit zu Stellungnahme und konnten ihre Bedenken gegen den Plan vorbringen.