Wie sicher ist die Energieversorgung in Deutschland?

Deutschland befindet sich inmitten eines Wandels. Nachdem die schwarz-gelbe Regierung im Jahr 2010 die Laufzeiten der Atomkraftwerke zunächst verlängern wollte, sorgte die Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 für einen Wandel in den Köpfen der Politiker. Daraufhin entschied man sich, die Energiewende doch voranzutreiben und die Ziele sogar noch höher zu setzen. Bis 2020 soll Energie aus regenerativen Quellen 35 Prozent des gesamten Strommixes ausmachen. Die Atomkraftwerke werden nacheinander abgestellt und die Sorge um die sichere Energieversorgung verbreitet sich.

Mit 22 Prozent machte die Kernkraft im Jahr 2011 fast ein Viertel des Energiemixes aus. Dieser Anteil muss schnellstmöglich über andere Quellen ausgeglichen werden. Die fossilen Kraftstoffe decken 2011 etwa 57 Prozent des deutschen Bedarfs und stellen somit die wichtigste Versorgung dar. Um die Atomkraft auszugleichen, wird vermutlich vorerst in weitere Kohle- und Gaskraftwerke investiert werden. Darunter leiden werden zunächst die Umweltziele, welche eine niedrigere CO2-Bilanz beinhalten. Doch die Gefahr, die von den Atomkraftwerken ausgeht, und die Angst, welche sie nach Fukushima bei der deutschen Bevölkerung ausgelöst hat, hat die Politik gezwungen, ihre Prioritäten entsprechend zu setzen.

Allerdings wird der Ausgleich nicht so schnell möglich sein, wie die Atomkraftwerke abgeschaltet werden sollen. Sowohl erneuerbare Energien als auch Kohlekraftwerke sollen die 22 Prozent Kernenergie decken. Doch für den Fall, dass der Bedarf in Stoßzeiten, wie den dunklen Jahreszeiten, steigt, möchte die Regierung einige Reaktoren im Ruhemodus behalten, anstatt sie komplett abzureißen. Dadurch soll die Versorgung gesichert bleiben. Weiterhin wird man gezwungen sein, auf Importe zurückzugreifen. Energie sowie die Ressourcen können aus den umliegenden Ländern geordert werden und zur Not den Bedarf decken. Das allerdings ist kostenintensiv und wird von der Regierung weitestgehend vermieden. Am besten wäre der schnelle Ausbau von regenerativen Energien, doch dieser ist innerhalb kurzer Zeit nicht realisierbar.