Wohngifte oder Strahlungen – was ist gefährlicher?

Diese Frage kann mit aller Deutlichkeit beantwortet werden. Während gesundheitliche Schäden durch Strahlen, außer denen durch starke radioaktive Strahlung natürlich, in keiner Weise belegt sind, ist die Belastung durch Wohngifte sehr wohl nachweisbar, kann sogar bei vielen Namen genannt werden und hat außerordentlich schädliche Wirkung.

Als hervorragendes Beispiel kann hier der asbesthaltige Dämmstoff genannt werden, der vor Jahrzehnten noch in großen Mengen im Hausbau verwendet wurde. Kleinste Teilchen dieses Stoffes geraten in die Lungen des Menschen, verursachen Krebs und andere Krankheiten. Doch eine ganze Reihe anderer Gifte findet sich unter der Bezeichnung Wohngifte. So sind Aceton, Bitumen, Bakterien, Blei, Formaldehyd, Holzschutzmittel und auch Schimmelpilze zu nennen. Doch auch Lärm von einer viel befahrenen Straße sowie selbst der sogenannte Elektrosmog werden als Wohngifte bezeichnet. Die Symptome sind vielfältig und schwer einzugrenzen. Am häufigsten sind Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Haarausfall, chronische Nebenhöhlenschädigungen, Leber-, Nieren-, Darm-, Magenbeschwerden, Hautausschläge, Tinnitus. Da alle diese Krankheiten nach Meinung der Erdstrahlenforscher, der Anhänger der Radiästhesie, von den viel beschworenen Erdstrahlen kommen, sollten diese Diagnose und deren Gegenmaßnahmen mit größtem Misstrauen beobachtet werden. Denn ein Strahlenschutzkeil, eine Strahlenentstörscheibe oder ein Strahlenkreuz können diesen handfesten organischen Erkrankungen nichts entgegensetzen.

Hilfreich ist hier nur, durch breit gefächerte Tests eventuell den Ursprung der Vergiftung auszumachen, dann die Gifte zu entfernen, die Entgiftungsorgane des Körpers mit Medikamenten zu stärken, reichliche Zufuhr von Vitaminen, viel Bewegung und ausreichend Schlaf. Während also Erdstrahlen ein obskures, nicht wirklich näher zu erklärendes Phänomen bleiben, sind Wohngifte alltäglich und sehr greifbar, auch durchaus nachweisbar – ebenso ihre toxische Wirkung, die meistens über sehr lange Zeit auch zum Tod führen kann. Es ist also, wenn Symptome auftreten, anzuraten, bevor man sich mit Radiästhesie befasst, nach wahrscheinlicheren Ursachen im Bereich der Wohngifte zu forschen.