Die Stromkosten kennen in den letzten Jahren nur einen Weg und der führt steil nach oben. Der Einbau eines Blockheizkraftwerks (BHKW) stellt für Eigenheimbesitzer eine gute Möglichkeit dar, um sich von der Preisentwicklung an den Energiemärkten unabhängiger zu machen. Mit einem Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung können Verbraucher gleichzeitig Strom und Heizwärme erzeugen. In industriellen Anlagen oder Gebäuden mit einem hohen Energieverbrauch, wie beispielsweise Krankenhäuser, Schwimmbäder oder Schulen wird diese Form der Energiegewinnung bereits seit längerer Zeit erfolgreich eingesetzt. Doch dank neuer Technologien können Mini-Blockheizkraftwerke nun auch in den eigenen vier Wänden eingesetzt werden, um den Haushalt mit günstigem Strom und Wärme zu versorgen.
Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung
Wird Energie zur Erzeugung von Strom und Nutzwärme umgewandelt, so spricht man von einer Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird ein Generator durch einen zumeist mit fossilen Brennstoffen betriebenen Motor zur Stromerzeugung angetrieben. Während der Stromgewinnung wird gleichzeitig Abwärme erzeugt, die über einen Wärmetauscher an das Heizungssystem weitergeleitet wird. Daraus ergibt sich ein besonders hoher Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent. Moderne Anlagen werden unter anderem durch die A Tron GmbH aus Hannover angeboten und lassen sich schnell und einfach im Keller einbauen. Dank neuer Technologien kommt es dabei nur noch zu einer sehr geringen Geräuschentwicklung, die außerhalb des Kellers nicht mehr wahrgenommen wird.
Zuschüsse und Förderungen für das BHKW nutzen
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt neben zinsgünstigen Darlehen als Alternative auch einen Investitionszuschuss von 7,5 Prozent. Pro Anlage werden maximal 3.750 Euro gewährt. Anstatt des Zuschusses können Eigenheimbesitzer jedoch auch ein Darlehen zu einem Zinssatz von einem Prozent mit einer Laufzeit zwischen 4 und 30 Jahren erhalten. Dabei besteht auf Wunsch die Möglichkeit von mehreren tilgungsfreien Jahren in der Anlaufphase. Der Kredit wird gewährt für den Erwerb, die Erweiterung sowie den Einbau der Anlage. Die Förderung der KfW kann jederzeit auch mit anderen durch die Länder oder Kommunen zur Verfügung gestellten Mittel kombiniert werden. Um alle Förderungen in Anspruch nehmen zu können, ist jedoch die Vorlage eines Gutachtens erforderlich, das von einem zertifizierten Energieberater ausgestellt werden muss. Je nach Bundesland gibt es zusätzliche Förderungen von bis zu 1.500 Euro. Dazu wird der Einbau von BHKW auch von einigen Kommunen und Stadtwerken finanziell unterstützt.
Wer sich für den Einbau eines Blockheizkraftwerks entscheidet, der kann zusätzlich auch noch einen Zuschuss von der Bafa erhalten. Dieser beträgt zwischen 1.500 Euro für 1 kWel-KWK an und 3.500 Euro für 20-kWel-Anlagen. Dazu gewährt die Bafa eine Stromherstellungsförderung von aktuell 5,41 Cent pro kWh. Hierbei ist es auch unerheblich, ob der erzeugte Strom selbst genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Für eingespeisten Strom erhält der Betreiber des BHKW natürlich auch ein Entgelt durch den örtlichen Stromversorger. Je nach Kurs an der Leipziger Strombörse zahlen die Energieversorger zwischen 3 und 7 Cent für die Kilowattstunde Strom.