Kunstfasern bestimmen das Bild in der Modewelt von heute. Viele Kleidungsstücke wie Schuhe, Strümpfe, Unterwäsche, aber auch Blusen, Shirts und Hemden werden zunehmend aus synthetischen Materialien statt aus Leder oder Baumwolle hergestellt. Kleidung aus Kunstfasern ist pflegeleicht, strapazierfähig und vor allem atmungsaktiv sowie schnell trocknend. Nicht umsonst verwenden marktführende Hersteller von Sportbekleidung synthetische Materialien wie Polyester für Sporthosen und T-Shirts. In der Schuhmode werden Kunststoffe meistens für die Sohlen verwendet, bequeme Birkenstocks bestehen auch aus einem Materialmix. Die Einsatzmöglichkeiten von Kunstfasern ließen sich noch weiter fortsetzen, selbst Accessoires wie Gürtel, Tücher, Schals, Handschuhe und Taschen werden vorrangig aus Kunstfasern hergestellt.
Inhaltsverzeichnis
Nachteil von Kunstfasern – die elektrostatische Aufladung
Jeder hat es bestimmt schon einmal gemerkt. Zieht man beispielsweise eine Bluse aus synthetischem Material wie Polyester aus, ist ein deutliches Knistern zu hören, bei Dunkelheit sind mitunter auch kleine Funken zu erkennen. Hierbei handelt es sich nicht um irgendwelche übernatürliche Kräfte, sondern ganz einfach um elektrische Entladungen. Diese entsteht durch sogenannte Reibungselektrizität zwischen elektrisch isolierenden Körpern. Die Reibung kommt durch das Tragen der Kleidung zwischen dem Stoff und dem Körper zustande. Trockene Luft begünstigt diesen Effekt enorm. Starke elektrostatische Aufladungen entstehen auch beim Laufen auf Teppichböden aus Kunststoffen. Dies kann auch beim Tragen von Schuhen mit Kunststoffsohlen passen, doch zumeist nicht mit Markenprodukten wie beispielsweise Giesswein Ballerinas.
Diese elektrostatische Aufladung erzeugt Spannungen von mehreren Tausend Volt. Dennoch sind diese Ladungen für die meisten Menschen ungefährlich, da die Stromstärke viel zu gering ist, um gesundheitliche Schäden hervorrufen zu können. Manchmal verspürt man jedoch ein starkes Zucken, das bisweilen unangenehm ist und zu Schreckreaktionen führen kann, etwa beim Berühren einer Türklinke oder eines Heizkörpers.
Maßnahmen gegen die elektrostatische Aufladung
Obwohl die elektrostatischen Entladungen für den Menschen meist harmlos sind, richten sie beispielsweise beim Umgang mit elektronischen Bauteilen wie PC-Hardware schweren Schaden an. Ebenso können brennbare Flüssigkeiten und Gase durch den Funken entzündet werden. Die elektrostatische Aufladung von Kleidungsstücken lässt sich z. B. mit Weichspülern, denen antistatische Komponenten beigefügt wurden, verringern, ebenso die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in den Wohn- und Arbeitsräumen. Beim Umgang mit elektronischen Bauteilen sollte man jedoch auf das Tragen von Kleidung aus Kunstfasern verzichten.