Diese Frage ist seit Langem der Gegenstand zahlreicher heftiger Diskussionen und Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Problematik, die erst in den letzten Jahren mit der Entwicklung und dem Ausbau des Mobilfunknetzes aktuell wurde. Solche Studien gab es schon bald nach dem Aufkommen der Hochspannungsleitungen und der elektrischen Straßenbahnen im späten 19. Jahrhundert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts löste das Aufkommen leistungsstarker Mittelwellensender für den Radioempfang erneute Diskussionen aus. Bis heute ist eine schädigende Wirkung des Elektrosmogs nicht zweifelsfrei nachgewiesen. Viele Teilnehmer an Vergleichsstudien fühlten sich nach der Beseitigung oder Abschirmung von Elektrosmog-Quellen zwar besser, das könnte aber durchaus nur eine subjektive Reaktion sein, weil man sich einen positiven Effekt wünscht. Ganz ähnlich ist der Placebo-Effekt, bei der Mittel ohne medizinische Wirkstoffe verabreicht werden, die aber trotzdem helfen, weil die betreffenden Patienten an die heilende Wirkung der Medizin glauben.
Um ein Urteil über die schädigende Wirkung des Elektrosmogs bilden zu können, muss man zuerst einmal messen, woher er kommt und wie stark er ist. Bei äußeren Quellen wie Hochspannungsleitungen, Mobilfunkmasten oder Freileitungen hilft nur eine Abschirmung. Bei Quellen innerhalb des Raumes sieht die Sache anders aus. Wenn man empfindlich gegen Elektrosmog ist, muss man bereit sein, einige Veränderungen vorzunehmen, um die Belastung zu senken. Man sollte zum Beispiel alle nicht unbedingt notwendigen elektrischen Geräte zumindest aus dem Schlafzimmer verbannen. Insbesondere Radios und Fernsehgeräte, aber auch Telefone, Klimaanlagen und Radiowecker, ja selbst Heizdecken und -kissen erzeugen Elektrosmog. Dann muss man sich eben mit einem klassischen Wecker mit Federuhrwerk und einer Wärmflasche begnügen. Man sollte ruhig einmal ein solches Experiment starten und versuchen, sich selbst über längere Zeit beobachten, um festzustellen, ob man sich besser fühlt. Es gibt auch professionelle Maßnahmen gegen Elektrosmog, die sind aber oft nicht gerade billig.
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