Erdstrahlen sollen nach den Aussagen verschiedener Spezialisten in gitterförmiger Struktur, man spricht von sogenannten Benker-, Curry- oder Hartmanngittern, auf der gesamten Erdoberfläche vorkommen.
Erdstrahlen haben nichts mit einer wissenschaftlich nachgewiesenen terrestrischen Strahlung zu tun. Die Menschen, die von der Existenz der Erdstrahlen überzeugt sind, nennen sich Radiästheten. Der Erläuterungen der Radiästheten zufolge, sollen diese Erdstrahlen, die senkrecht aus dem Boden kommen, durch Wasseradern oder Verwerfungen ausgelöst werden. Es wird jedoch auch behauptet, dass keineswegs Verwerfungen oder Wasseradern vorhanden sein müssen, sondern die Erdstrahlung kontinuierlich vorhanden sei und durch Wasseradern und Verwerfungen lediglich verstärkt werde. Erdstrahlen seien durchaus schädlich für den menschlichen Organismus, für Tiere und Pflanzen. Eine weitere Theorie zu Erdstrahlung besagt, dass isolierte unterirdisch verlegte Stromleitungen die Gitterstruktur der Erdstrahlen störe. Die durchbrochenen Feldlinien dieser Erdstrahlen nun würden sich an den Sinuswellen anlagern und akkumulieren.
Dadurch, indem die isolierten Stromleitungen also quasi die Erdstrahlen mitreißen, würden sich an allen möglichen Stellen krankheitserregende Felder bilden. Erdstrahlen würden durch den Internetdatenverkehr direkt in die Computer gelangen und würden über den Prozessor auf die Bildschirme übertragen, von denen sie wiederum abstrahlen. Gerade schnelle Prozessoren beschleunigten diesen Vorgang, Flachbildschirme im Gegensatz zu ihren Vorgängern, den Röhrenmonitoren, einer Abstrahlung keinen oder nur geringen Widerstand entgegensetzen. Keine der vielen Theorien wurde je wissenschaftlich bewiesen; randomisierte Doppelblindstudien gaben keinen Hinweis auf ihre Existenz oder die heilende Wirkung von Apparaten oder Amuletten, die zu diesem Zweck für teures Geld verkauft werden. Die Diskussion um Erdstrahlen und Rutengängern ist alt. Schon 1950 veröffentlichte die Direktorenkonferenz der Geologischen Landesämter der Bundesrepublik Deutschland einen Bericht, nach dem „die Geologen fast aller Kulturstaaten der Welt den Zusammenhang zwischen Rutenausschlag und Strahlen für unwahrscheinlich halten.“
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