Was versteht man unter dem Begriff ökologischer Lärmschutz?

Was versteht man unter dem Begriff ökologischer Lärmschutz?Eine permanente Lärmbelästigung kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Besonders Flug-, Straßen- oder Schienenlärm führt auf Dauer zu einer extremen Belastung. Lärm mit einem Pegel zwischen 65 und 95 Dezibel wird bereits als lästig empfundener Schall definiert. Bei zunehmendem Lärmpegel steigt die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zum Herzinfarkt. Um dies zu vermeiden, werden in der Praxis die verschiedensten Lärmschutzmaßnahmen eingesetzt. Damit dabei aber auch die Belastung für die Umwelt reduziert werden kann, kommt dem ökologischen Lärmschutz eine immer größere Bedeutung zu. Durch die Verwendung von nachhaltigen Materialien wird die Umweltbelastung insbesondere durch eine Verringerung der CO2-Emissionen reduziert.

Lärmschutzwände als Schutz vor Straßen- und Schienenlärm

Im Bundesimmissionsschutzgesetz sind für verschiedene Gebiete Lärmschutzvorschriften sowie Durchführungsverordnungen und technische Anleitungen zum Schutz gegen Lärm geregelt. Um die Anwohner beispielsweise von Straßen und Schienentrassen vor einer Lärmbelästigung zu schützen, werden in den meisten Fällen Lärmschutzwände aufgestellt. Hierfür werden in den letzten Jahren auch vermehrt ökologisch nachwachsende Rohstoffe verwendet. So wird beispielsweise der Rahmen der Lärmschutzmauer aus hochdruckkesselimprägniertem Holz, von nordischen Kiefern oder Fichten, gefertigt. Der Holzrahmen wird anschließend auf beiden Seiten mit Reet bedeckt. Ein ökologischer Lärmschutz ist mit Lärmschutzwänden von bis zu acht Metern Höhe möglich. Die Lebensdauer einer mit Reet bedeckten Lärmschutzwand beträgt bis zu 90 Jahre.

Als weiteren Vorteil können Lärmschutzwände aus Reet auch als Kohlendioxid Speicher genutzt werden. Zur Erhaltung ihrer Körpermasse setzen die Pflanzen eine Fotosynthese aus Kohlenstoffdioxid und Wasser ein. Dies führt zu einer zusätzlichen Produktion von Sauerstoff und damit verbunden zu einer verbesserten Luftqualität. Dazu kommt, dass eine Lärmschutzwand aus Reet zu 100 Prozent recycelt werden kann. Die Lärmschutzwand kann zusätzlich noch mit Rank- oder Schlingpflanzen begrünt werden, sodass darüber hinaus auch Lebensräume für Kleintiere geschaffen werden. Dazu kommt, dass sich eine Lärmschutzwand mit nachhaltigen Materialien im Vergleich zu einer Wand aus Beton oder Metall besser in die Umwelt einfügt. Und dies wiederum trägt dann auch zu einer deutlichen Verschönerung des Landschaftsbildes bei.

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