Wie kann man Wasseradern finden?

Wasseradern verteilen sich der Ansicht von Anhängern der Radiästhesie gitterförmig über die ganze Erde. Sie gelten in ihren Kreuzungspunkten als Grund für Abweichungen im Erdmagnetfeld und als Verursacher von Erdstrahlen. Radiästheten haben verschieden Gitterformen benannt. So existiert das Hartmanngitter, das Curry-Gitter oder das Benker-Kubengitter.

Um Wasseradern aufzuspüren, würde ein entsprechend sensibler Mensch benötigt, der dann mit Hilfe von Ruten oder einem Pendel und seiner Sensibilität die Wasseradern aufspürt. Es gibt verschiedenste Spielarten der Ruten, so die Einhandrute, die Lecher-Rute, oder auch die Meister-Rute, die gleichzusetzen sind mit den Wünschelruten aus dem Mittelalter. Im Mittelalter hielt man diese Instrumente geeignet, verschiedenste Erze oder auch Gegenstände im Erdreich aufzufinden. Der Vorgang der Suche nach Wasseradern und/oder geologischen Verwerfungen nennt der Fachmann Mutung. Mittlerweile wurden von verschiedenen Anhängern der Radiästhesie auch hoch komplizierte technische Gerätschaften entwickelt, die in der Lage sein sollen, die Strahlen beziehungsweise Wasseradern aufzuspüren. Diese Unregelmäßigkeiten im Erdmagnetismus also das Vorhandensein von Wasseradern festzustellen, sei deswegen so wichtig, weil sie die verschiedensten Krankheitsbilder beim Menschen hervorrufen würden, so Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Unfruchtbarkeit, Krebs.

Die moderne Geologie hat mittlerweile zweifelsfrei und wissenschaftlich überprüfbar festgestellt, dass das Grundwasser im Erdreich jedoch keineswegs in den postulierten Wasseradern fließt, sondern vielmehr in den geologisch gesehen, jungen Lockersedimenten, die große Teile Deutschlands bedecken, diffus und weitgehend homogen fließt. Dies ist bei jeder Tiefbaumaßnahme einfach zu erkennen. Es ist anzunehmen, dass die Vorstellung von Wasseradern aus der Zeit stammt, in der angenommen wurde, das Erdinnere sei eine Art Höhlensystem, in dem unterirdische Flüsse sich ihren Weg suchten. Die negativen Auswirkungen sollen durch die Reibung des Wassers am Stein entstehen.